24 septiembre 2001

Dokument zur Unterstützung


Dokument zur Unterstützung der Petitionen der Plattform zur Verteidigung des Malpaís von Güimar und des Camino (Weg) von El Socorro

Traducción: Rüdiger Otto


Das im Küstenbereich des Güimar-Tales gelegene Malpaís von Güimar (Teneriffa, Kanarische Inseln) ist eins der am meisten repräsentativen Beispiele einer subhistorischen Vulkanlandschaft der Insel: ein Küstengebiet aus Lava mit einigen angrenzenden Vulkankegeln ( der Berg von El Socorro, der Montaña Grande, Montaña de los Guirres und Morras del Corcho). Diese werden noch bereichert durch einen Sandstreifen, der durch den Wind vom nahen Strand “Playa de la Entrada” mitgebracht wurde und der einen Teil des Lavafeldes bedeckt hat.Auf dem Lava findet man eine Reihe von ausgeglichenen aber dennoch empfindlichen Ökosystemen unter denen ein ausserordentlicher “cardonal-tabaibal” hervorsticht, eine Vegetationsart, die von verschiedenen Arten von Euphorbia beherrscht wird. Ebenso hat sich in dieser Sand-Zone eine einzigartige Vegetation und grosse Anzahl von Fauna, besonders Insekten, angesiedelt. Das Malpaís besitzt aufgrund seiner Biodiversität, mit einer erhöhten Anzahl von Arten von Flora und Fauna, die sowohl endemisch als auch einheimisch sind, ein grosses wissenschaftliches Interesse.

Der Camino von El Socorro vereint den Weiler von El Socorro und seinen Strand von Chimisay mit dem Ortskern von Güimar. Er durchläuft den Rand des Malpaís. Sein Duktus geht auf prähispanische Zeiten zurück, wo er bereits von den Guanchen zum Weidewechsel benutzt wurde. Sein Alter könnte bereits bis zu 3000 Jahren zurückgehen auf die Zeit der Besiedlung durch die ersten Berber aus der später das Menceyato - oder Königreich - von Güimar wurde.Etwa seit dem Ende des XIV. Jahrhunderts ist der Camino von El Socorro mit der Erscheinung der Jungfrau von Candelaria verbunden. Sie erschien am Strand von Chimisay, der so mit dem Transport der Jungfrau von El Socorro, der heute immer noch seine Authentizität behält, zu dem Szenario für die vielleicht älteste Pilgerstätte der Kanaren wurde, mit der sich die Einwohner des Tales auch heute noch identifizieren.

In der Aktualität gibt es Pläne der Zentralverwaltung (Cabildo de Tenerife) und des Zusammenschlusses des Industriegebietes “Güimar Tal”, einen Teil des Malpaís industriell bebaubar zu machen. Dieses erweiterte Industriegebiet soll den Camino von El Socorro durchqueren, was die Schönheit der Landschaft beeinträchtigen würde.Der Weg selbst ist gefährdet durch Projekte, die seine jahrhundertealte Wegführung verändern sollen und so das Gleichgewicht der Umwelt des Malpaís empfindlich stören könnten. Dies könnte für die gesamte momenan rechtlich geschützte Zone des Malpais nicht vorhersehbare Kon-sequenzen mit sich bringen.

Die Gründe sowohl das Malpaís als auch den Weg so besonders zu schützen sind vielfältig. Wir führen hier nur die wichtigsten auf:

  • Wissenschaftliche: Geologisches Interesse; Ökosysteme, die einen grossen Reichtum von Arten der Flora und Fauna aufweisen: lokale endemische Arten; pädagogisches Interesse; archäologische Fundorte der Ureinwohner.
  • Erhaltung der Landschaft: Veränderung der Landschaft des Güimar Tales in seiner einzigen nicht urbanisierten Zone.
  • Ökologische: das erwähnte Gebiet wird laut kanarischem Recht für Naturschutzgebiete als von “ökologischer Sensibilität” bezeichnet . Es ist eine Art“Pufferzone”, die das Malpaís per Gesetz vor industriellen Aktivitäten schützt ( Lärm, Rauch, usw.) und das durch diese Vergrösserung des geschützten Bereiches dazu beiträgt, dass die Ökosysteme sich selbst erhalten. Diese Zone ist nun für die industrielle Entwicklung der Gegend eingeplant.
  • Kulturelle: die historisch begründete Bedeutung des Camino del Socorro und der “Bajada”der Jungfrau als Zeichen der örtlichen Identität.
  • Ökonomische: Wert der Zone für zukünftige Generationen wegen der umweltlichen Bedeutung als Teil einer Strategie der örtlichen Entwicklung; vielfältige Alternativen zur Nutzung des Gebietes, die sowohl wieder rückgängig als auch mit den Werten der Zone vereinbar gemacht werden können.


Aufgrund dessen unterzeichnet der hier Unterschreibende, der die Plattform zur Verteidigung des Malpaís von Güímar und des Camino de El Socorro unterstützen möchte, die folgenden Forderungen:

1.- Wir erbitten von der Gemeindeverwaltung von Güímar, dass sie die ganze Zone – also das aktuelle Naturschutzgbiet und den Camino del Socorro im Norden, sowie den kleinen Hafen von Güímar im Süden – als ländliches Schutzgebiet in den Allgemeinen Bebauungsplan von Güímar aufnimmt.

2.- Sobald die Verwaltung den oben genannten Punkt erfüllt hat, erbitten wir von der gleichen Verwaltung, dass sie einstimmig darüber abstimmt, sich an das Parlament der Kanarischen Inseln zu wenden und dort für eine Erweiterung dieses speziellen Naturschutzgebietes auf das ganze Malpaís von Güímar, vom Camino del Socorro bis zum Puertito zu plädieren. Von der Regierung der Kanaren erbitten wir, dass sie diese Er weiterung ausführt.

3.- Wir erbitten vom Cabildo de Tenerife, dass es die Ernennung des Camino del Socorro als kulturelles Interessengut zu einem Abschluss bringt und so diesem von der Stadt und ihrer Verwaltung vorgebrachten Gesuch stattgibt.

4.- Wir fordern von der Regierung der Kanarischen Inseln, dem Cabildo von Teneriffa, der Stadtverwaltung von Güimar und der Europäischen Union die Behebung der Umwelt- und Landschaftsschäden, denen Montaña Grande und das Malpaís über Jahrzehnte hinaus ausgesetzt war. Ebenso sollte der Weiler von El Socorro die notwendige Infrastruktur erhalten.

5.- Wir unterstützen die Volkstümliche Geselzgebende Initiative für die Erweiterung des jetzigen Naturschutzgebietes zu der Gesamtheit vom Malpaís de Güímar und zu der augrenzenden Strecke vom Camino del Socorro.

6.- Zuletzt, deswegen aber nicht weniger wichtig, fordern wir von allen betroffenen Verwaltungen der Kanaren, dass im Industriegebiet “Güímar-Tal” die zur Zeit gültigen Gesetze zum Umweltschutz eingehalten werden.

UNTERZEICHNENDE

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